Schach ist ein strategisches Brettspiel, bei dem zwei Spieler abwechselnd Spielsteine auf einem Spielbrett bewegen. Ziel des Spiels ist es, den Gegner schachmatt zu setzen, das heißt, dessen König so anzugreifen, dass diesem weder Abwehr noch Flucht möglich ist.
Aber macht man sich nicht bereits einer beleidigenden Einschränkung schuldig, indem man Schach ein Spiel nennt? Ist es nicht auch eine Wissenschaft, eine Kunst? Die erstaunliche Logik und die mathematische Exaktheit stellen das Schachspiel auf eine Stufe mit jeder exakten Wissenschaft, während Schönheit und Bildhaftigkeit seiner Ausdrucksform vereint mit künstlerischer Phantasie es in eine Reihe mit allen anderen Künsten rücken lässt.
Schach ist außerdem Sport, auch wenn das oft von vielen bezweifelt wird. Auf der ganzen Welt wird Schach nach klaren Regeln gespielt. Es gibt Turniere, Einzel- und Teamwettkämpfe, sogar Schach-Olympiaden. Die Leistung eines Spielers lässt sich dabei genau messen. Wer dem Turnierspieler seine hohe körperliche Anstrengung bestreitet, der weiß nicht, wovon er spricht. Viele Untersuchungen weisen nach, dass Herz, Atemfrequenz, Blutdruck und Hautreaktion hohen Belastungen unterworfen sind und enorme Gewichtsverluste während eines Turniers auftreten können.
In einer psychologischen Untersuchung der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde über den Nachweis hinaus, dass die dem Sport allgemein zugeschriebenen förderlichen Wirkungen auch auf Schach zutreffen, noch eine Reihe spezifischer Merkmale verzeichnet, von denen positive Auswirkungen auf weite Bereiche der Persönlichkeit ausgehen. Hierzu zählen unter anderem gesteigerte Konzentrationsfähigkeit, anhaltende Aufmerksamkeit, Aufnahme komplexer räumlicher Sachverhalte, verbessertes Gedächtnis, erhöhte Fähigkeit zur kritischen Analyse und effektivere Vorausplanung. Es zeigt sich somit, dass der Schachsport ein ganzes Bündel positiver Wirkungen hervorruft, die in ihrer Gesamtheit zu einer allgemeinen körperlichen und geistigen Leistungssteigerung führen, die sich auf allen Gebieten des täglichen Lebens auswirken.
Mit dem Schachspiel kann man also nicht früh genug beginnen. In Deutschland sind über 30.000 unter 18-jährige Jugendspieler in Vereinen organisiert. Die Zahl der regelmäßig schachspielenden Kinder und Jugendlichen ist aber weitaus höher und wird auf rund 150.000 geschätzt. Und etliche Studien weisen darauf hin, dass man sich mit Schachspielen geistige Frische bis ins hohe Alter bewahren kann.
Quellen: Wikipedia, „Schachnovelle“ von Stefan Zweig, Gottfried Wilhelm Leibniz, Dr. h. c. Willi Weyer